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Artikel: Die Geschichte vom Leder und Lederhandwerkern in Europa

Die Geschichte vom Leder und Lederhandwerkern in Europa

In Europa hat die Geschichte des Leders und des Lederhandwerks eine lange Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Schon in den frühesten Zivilisationen Europas, wie den alten Griechen und Römern, spielte Leder eine wichtige Rolle im Alltagsleben der Menschen.

Die Herstellung von Leder begann mit der Jagd auf Tiere. Die Tierhäute wurden dann gegerbt, um sie haltbar zu machen und vor dem Verrotten zu schützen. In den Anfangszeiten wurde dies mit natürlichen Gerbstoffen aus Pflanzen oder tierischen Materialien wie Fischtran oder Fett erreicht. Später wurde die Gerbung weiterentwickelt, und im Mittelalter wurden pflanzliche Gerbstoffe wie Eichenrinde verwendet, um hochwertiges Leder herzustellen.

Während des Mittelalters wurde das Lederhandwerk zu einer wichtigen Berufsgruppe in Europa. Lederhandwerker, bekannt als Gerber und Sattler, fertigten eine Vielzahl von Produkten an, darunter Schuhe, Kleidung, Taschen, Gürtel und Rüstungen. In vielen Städten bildeten sie Zünfte oder Gilden, um ihre Interessen zu schützen und Qualitätsstandards aufrechtzuerhalten.

Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene Spezialisierungen im Lederhandwerk. Sattler waren für die Herstellung von Reitausrüstung, Sätteln und Riemen verantwortlich. Schuster stellten Schuhe und Stiefel her. Gürtler waren für die Produktion von Gürteln und Riemen zuständig. In den Städten entstanden florierende Handwerksviertel, in denen die Gerber ihre Werkstätten hatten und das Handwerk von Generation zu Generation weitergegeben wurde.

Während der industriellen Revolution im 18. und 19. Jahrhundert veränderte sich das Lederhandwerk. Die Einführung von Maschinen zur Lederbearbeitung ermöglichte eine schnellere und effizientere Produktion. Dennoch blieben handgefertigte Lederwaren weiterhin beliebt, insbesondere im Bereich der Luxusgüter.

Im 20. Jahrhundert nahm die Bedeutung des Lederhandwerks weiter zu. Leder wurde nicht nur für Kleidung und Accessoires verwendet, sondern auch für Möbel, Autositze und andere Anwendungen. Das Lederhandwerk hat sich weiterentwickelt und neue Techniken wie Prägung, Färbung und verschiedene Oberflächenveredelungen wurden eingeführt, um eine Vielzahl von Lederprodukten herzustellen.

Heutzutage gibt es in Europa immer noch Lederhandwerker, die die Tradition und Kunst des Lederhandwerks bewahren. Sie nutzen sowohl traditionelle als auch moderne Techniken, um hochwertige und einzigartige Lederwaren herzustellen. Viele Lederhandwerker setzen auch auf nachhaltige Praktiken und verwenden pflanzlich gegerbtes Leder, um umweltfreundlichere Produkte anzubieten.

Das Lederhandwerk in Europa ist ein Teil des kulturellen Erbes und der Handwerkstradition des Kontinents. Es vereint handwerkliches Können, künstlerische Gestaltung

 

Vegetabil / Pflanzlich gegerbtes Leder

Bei der pflanzlichen Gerbung, auch vegetabile Gerbung genannt, wird Leder mithilfe von natürlichen Gerbstoffen aus pflanzlichen Materialien gegerbt. Im Gegensatz zur chromatischen Gerbung, bei der Chromsalze verwendet werden, ist die pflanzliche Gerbung umweltfreundlicher und nachhaltiger.

Hier ist ein allgemeiner Überblick über den Prozess der vegetabilen Gerbung:

  1. Vorbereitung der Tierhäute: Die Tierhäute werden zunächst von Fleischresten und Fett befreit. Anschließend werden sie gewaschen und für die Gerbung vorbereitet.

  2. Einweichen: Die Tierhäute werden in Wasser eingeweicht, um sie weicher zu machen und Verunreinigungen zu entfernen. Dieser Schritt kann mehrere Stunden oder sogar Tage dauern.

  3. Beizen: Die eingeweichten Häute werden in einem Beizbad aus pflanzlichen Gerbstoffen wie Eichenrinde, Quebracho-Holz, Mimosenrinde oder Kastanienhülsen behandelt. Die Beize dringt in die Haut ein und bindet sich an die Kollagenfasern, wodurch das Leder haltbar und widerstandsfähig wird.

  4. Hauptgerbung: Nach dem Beizen erfolgt die eigentliche Gerbung. Die Tierhäute werden in spezielle Gerbstoffbäder gelegt, in denen sie über einen längeren Zeitraum (oft mehrere Wochen) verbleiben. Während dieser Zeit werden die Gerbstoffe in die Haut aufgenommen und bewirken eine chemische Reaktion, die das Leder stabilisiert.

  5. Nachbehandlung: Nach der Hauptgerbung wird das Leder gewaschen, um überschüssige Gerbstoffe zu entfernen. Anschließend kann es weiteren Prozessen wie dem Strecken, Färben, Trocknen und Zurichten unterzogen werden, um die gewünschte Textur, Farbe und Finish zu erzielen.

Der Prozess der vegetabilen Gerbung erfordert mehr Zeit und Aufwand im Vergleich zur chromatischen Gerbung. Dennoch wird er wegen seiner Umweltverträglichkeit und der Fähigkeit, ein hochwertiges, natürlicheres Leder zu erzeugen, geschätzt. Vegetabil gegerbtes Leder entwickelt im Laufe der Zeit eine schöne Patina und wird oft für hochwertige Produkte wie Schuhe, Taschen, Gürtel und andere Lederwaren verwendet.

 

 

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